Beschäftigungsfähigkeit als Existenzsicherung

Die Förderung der eigenen Beschäftigungsfähigkeit eröffnet nicht nur in einem Berufsfeld und bei einem bestimmten Arbeitgeber neue Perspektiven, sondern auf dem gesamten Arbeitsmarkt – heute und in Zukunft.

Vielen Arbeitnehmern fällt es schwer, sich von dem über Jahrzehnte gewachsenen Modell der Existenzsicherung durch solide Ausbildung und gezielte Berufs- und Arbeitsplatzwahl zu lösen. Unsere durch Veränderung und Schnelllebigkeit geprägte Wirtschaft macht das Aufbrechen dieser traditionellen Sichtweise notwendig und erfordert die kontinuierliche Auseinandersetzung mit der eigenen Arbeitsmarktfitness und eigenverantwortlich zu gestaltenden Karrierepfaden. Arbeitnehmern, die sich diesen Herausforderungen stellen, eröffnen sich zahlreiche neue Perspektiven und Chancen hinsichtlich der Entwicklung ihrer eigenen Persönlichkeit und Beschäftigungsfähigkeit:

  • Steigerung der Karrierechancen auf dem unternehmensinternen wie externen Arbeitsmarkt
    Arbeitnehmer, die an ihrer Beschäftigungsfähigkeit arbeiten, treten den Anforderungen des Arbeitsmarktes mit einem hohen Maß an Anpassungsfähigkeit, Flexibilität und Mobilität gegenüber.

  • Aktualität des eigenen Qualifikationsstandes
    Die kontinuierliche Auseinandersetzung mit der eigenen Arbeitsmarktfitness führt bei jedem Einzelnen zu einer aktuellen und realistischen Einschätzung der eigenen Kompetenzen.

  • Kenntnis der Arbeitsmarktstrukturen und -tendenzen
    Der Blick über den Tellerrand des eigenen Unternehmens hinaus ermöglicht Arbeitnehmern einen Einblick in die Beschäftigungssituation in anderen Berufszweigen und Branchen. Sie können aktuell und künftig nachgefragte Kompetenzen und Fähigkeiten besser einschätzen.

Aufdecken bislang ungenutzter Wissenspotenziale oder Talente
Im Rahmen des Aufbaus der eigenen Beschäftigungsfähigkeit entdecken Arbeitnehmer häufig Entwicklungsmöglichkeiten, die ihnen zuvor nicht bewusst waren.

Erhöhung des Selbstbewusstseins und der Eigenverantwortung
Das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und Kompetenzen – als Quasi- Sicherungsanker im Arbeitsleben – beeinflusst die persönliche Entwicklung als „Unternehmer in eigener Sache“.

Wissen um die eigenen Stärken und Schwächen
Neben der kritischen Selbstreflexion leisten professionelle Potenzialanalysen eine wertvolle Hilfestellung bei der Einschätzung des eigenen Profils.

Mitgestaltungsmöglichkeit an der eigenen beruflichen Zukunft
Das Aufgeben der passiven „Opferhaltung“ in Bezug auf Veränderungen im eigenen Unternehmen und auf dem Arbeitsmarkt ermöglicht es dem Arbeitnehmer, die Initiative zu ergreifen und seine berufliche und persönliche Entwicklung in die gewünschte Richtung zu lenken.

Gleichberechtigte Partnerschaftsbeziehung mit dem Arbeitgeber Beschäftigungsfähige Arbeitnehmer sehen sich nicht länger in einem Abhängigkeitsverhältnis, sondern vielmehr in einer Win-win-Situation, in der Arbeitgeber und Mitarbeiter vom Erhalt und der Steigerung der Beschäftigungsfähigkeit profitieren.

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Dr. Jutta Rump ist Professorin für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Internationales Personalmanagement und Organisationsentwicklung an der Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft Ludwigshafen. Dort leitet sie das Institut für Beschäftigung und Employability IBE.